Kiesgrube

Die „Kiesgrube“: Vom Tagebau über die fischereiliche Intensivnutzung zum gepflegten Naturgewässer.

Nichts erinnert mehr an die einstigen Aktivitäten zur Kiesgewinnung, die den Ursprung des parallel zum Rhein lokalisierten Gewässers markierte. Auch die Zeiten der intensiven Befischung liegen weit zurück.

Geblieben ist ein sorgsam gepflegtes Naturgewässer, auf dem auch die heiklen Reiher- und Kolbenenten, die sonst mit großen Fluchtdistanzen auf kleinste Störungen reagieren, einen idealen Rastplatz finden. Die Ausweisung von Schutzzonen, die durch entsprechende Bepflanzung/ Ufergestaltung unpassierbar sind, sorgt für die räumliche Abtrennung der Bereiche, die noch von Anglern frequentiert werden.

Das Brutrevier des Eisvogels, die in Kopfweiden befindlichen Nistgelegenheiten für Graugänse und Stockenten sowie das mehrfache Vorkommen der eurasischen Zwergmaus gehören zu den greifbaren Belegen für einen intakten Naturraum.

Das Naturschutzprojekt Kiesgrube

Fischereiliche Nutzung und gleichzeitig Schutz der Natur, der Fische, der Vögel, der Amphibien und der Pflanzen – das ist möglich.

– Investitionen des Vereines allein in diese Maßnahme ca.  €130.000,00
– Naturnahe Gestaltung des Uferbereiches
– Anpflanzen und Pflegen von Schutzhecken und Bäumen
– Steinhaufen für Amphibien
– Totholz für Vögel und Insekten
– Ein kompletter Ufer- und Wasserbereich wurde zum streng geschützten Vogelschutzgebiet erklärt. Eine Benjeshecke trennt den sensiblen Bereich vom nahen Spazierweg.

Naturschutz-Initiative des Angelsportverein Oppenheim und der Stadt Oppenheim – Die Teichlandschaft im Oppenheimer Wäldchen.


Grußwort des Stadtbürgermeisters Marcus Held zum Gemeinschaftsprojekt.

Liebe Oppenheimerinnen,
liebe Oppenheimer,
verehrte Mitglieder des Angelsportvereins,

mit der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten an der „Kiesgrube“ hat ein Oppenheimer Verein wieder einmal sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was zielgerichtete und erfolgreiche, ehrenamtliche Arbeit zu leisten vermag. Von Seiten der Stadt haben wir dieses Herzensanliegen des Angelsportvereins immer gerne unterstützt und sehr begrüßt. Uns, der Stadt als Eigentümerin, und natürlich dem ASV selbst, als Pächter des Fischgewässers in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rhein, lag dabei nicht nur die Sanierung des traditionsreichen Angelgewässers am Herzen. Vielmehr ging es um aktiven Naturschutz durch die Ausweisung eines großen Schutzgebiets für Wasservögel und Fische. Vor allem gefährdete  Kleinfischarten haben in dem geschützten Bereich ein neues Zuhause gefunden. Ziel war es, aus der total verschlammten Kiesgrube neuen  Lebensraum für Fische, Vögel und Pflanzen zu schaffen. Die umfangreichen Arbeiten an der „Revitalisierung“ der Kiesgrube begannen bereits im Herbst 2003 mit dem Gewässer und dem Uferbereich. Im Jahr 2007 wurden die Maßnahmen mit der Errichtung einer Wiese für Bodenbrüter für typische und seltene Vogelarten des Auenwaldes und mit der Ausweisung zum Vogelschutzgebiet abgeschlossen. In diesem Zusammenhang möchte ich dem ASV ganz herzlich für die unzähligen Stunden ehrenamtlichen Engagements danken. Gerne haben wir, von Seiten der Stadt, mit dem Forstamt den Pappelschlag und die Neuanpflanzungen mit den standortgerechten Gehölzen im Uferbereich des Schutzgebietes organisiert. Danken möchte ich in diesem Zusammenhang dem Bürgerbeauftragten der Stadt, Frieder Reichert, der durch seine langjährige Tätigkeit als Umweltbeigeordneter, mit ungeheurem Wissen und Erfahrungen zum Gelingen beitragen konnte. Unser aller Dank geht an alle Helfer und Behörden, die zum reibungslosen und erfolgreichen Abschluss der Arbeiten beigetragen haben.

Herzlichst
Ihr
Marcus Held
Stadtbürgermeister